Siemens verseucht Grundwasser in Speyer

Siemens verseucht Grundwasser in Speyer

Während des Betriebes der Firma Siemens gelangten aus deren Metallverarbeitung etwa 50 Tonnen Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) in den Untergrund und das Grundwasser.

So etwas muss bei Hafner gewiss nicht passieren. Die Wimsheimer, ebenso wie die Mönsheimer und die Friolzheimer Einwohner müssen aber wissen, dass Wimsheim mit dem Bau der Hafner-Anlagen im Breitloh West II gleichsam seine Unschuld verliert. Wenn erst die Scheiderei und die Öfen bei Hafner ihren Betrieb aufgenommen haben, ist trotz aller Vorsichtsmaßnahmen künftig jederzeit mit einer schleichenden oder akuten Havarie zu rechnen. Fortan wird uns das Risiko, dass wir unsere Böden, die Luft oder das Wasser vergiften, stets begleiten. Eines Tages werden sich vielleicht auch die heutigen Befürworter der Hafner-Ansiedlung fragen, ob es das wert war. Dann will es wieder einmal Keiner gewesen sein.

Es ist erschreckend, dass es nicht einmal eine renommierte Firma wie Siemens schafft,
trotz aller Sicherheitsvorkehrungen,  die Bevölkerung und die Umwelt vor Schaden zu bewahren.

Aus  diesen Bericht geht auch hervor, dass für die Kosten zur Minderung der Schäden und der Verseuchung der Verursacher nicht aufkommen will.

Wir zitieren aus dem Schreiben der Bürgergemeinschaft Speyer:

„ Die Stadt wollte, dass das verseuchte Wasser über Bohrungen abgepumpt und gereinigt wird, was aber Siemens nicht wollte, weil es einige Millionen gekostet hätte, die Siemens bezahlen sollte.
Siemens wollte gar nichts tun und warten, bis sich alles abgebaut hat.“

 

Lesen Sie hierzu den Bericht der Bürgergemeinschaft Speyer
und die SWR-Berichte:  Giftfahne breitet sich in Grundwasser aus

Grundwasser mit krebserregendem Stoff verseucht

 

Wir werden auf unserer Homepage weiter über diesen Fall berichten.

 

Mario Weisbrich lobt die Bürgerinitiative

Mario Weisbrich lobt die Bürgerinitiative

 

Selbstkritik des Bürgermeisters – Die Leonberger Kreiszeitung führte ein Interview

 

Konstruktiv wolle Mario Weisbrich mit Kritikern zusammenarbeiten, so titelte die LKZ am letzten Wochenende über dem Interview mit dem Bürgermeister. Uns sind dabei einige Passagen positiv aufgefallen. Andere jedoch können unsere Zustimmung nicht finden.

 

Immerhin lobt Weisbrich die gute Organisation der BI auch im Wahlkampf. Gutes Marketing und gute Strategie wird darin bescheinigt. Er erwarte, dass „diese Energie jetzt auch in unserem Gemeinderat weiterwirkt…„. Ein gehöriges Quäntchen an Respekt gegenüber der BI dürfen wir da hinein interpretieren. Und: Diese Energie dürfen wir ihm jetzt schon zusagen! Ihm und dem Gemeinderat.

 

Ebenso hat der Bürgermeister sich offensichtlich von der BI belehren lassen. Zu einem nicht vorhandenen Moderator beim nicht weitergeführten Runden Tisch meinte er,  „das war ein Fehler, den ich heute nicht mehr machen würde.“ Hatte die BI eine weitere Teilnahme doch nur mit ergebnisoffener Moderation angeboten. Leider wird dies vom Schultes immer noch als einseitiger Abbruch der Gespräche  dargestellt. Ein Widerspruch in Weisbrichs Aussagen, wie wir meinen.

 

Beim Thema Bürgerbefragung scheint jedoch kein Lerneffekt eingetreten zu sein. Bürgerentscheide über zwei Fragen – die per Gerichtsbeschluss nicht zulässig waren – wären laut einem Rechtsgutachten jederzeit durch eine unverbindliche Bürgerbefragung ersetzbar gewesen. Hatte sich doch ein Gemeinderat kürzlich zu der Aussage hinreißen lassen, man hätte doch besser im Frühjahr 2013 eine Bürgerbefragung machen sollen. Leider wirft Mario Weisbrich diese beiden voneinander unabhängigen Instrumente noch immer durcheinander.

Offen bleibt vorerst, ob die Verwaltung und der Gemeinderat wirklich „rechtmäßig“ gehandelt haben, wie der Schultes behauptet. Immerhin hat der Friolzheimer Gemeinderat einen Normenkontrollantrag beschlossen und laut PZ Einspruch gegen die Baugenehmigung eingelegt. War doch nicht alles so „rechtmäßig“?

 

Offen bleibt für uns auch, was Weisbrich meint, wenn er davon spricht, sein Umgang mit den Menschen sei vernachlässigt worden. Hatten nicht schon im März 2013 über 840 Menschen sich gegen den nun erfolgten Verkauf von Breitloh West-II ausgesprochen und damit indirekt den Dialog mit ihm und dem Gemeinderat gefordert? Die Praxis zeigte das Gegenteil. Wenn eine deutliche Spaltung der Gemeinde als „medienwirksam transportiert“ bezeichnet und damit schlicht ignoriert wird, werden Menschen ignoriert. Umgang mit den Menschen sieht anders aus, wie wir meinen. Respekt gegenüber den Menschen und den Wählern war Mangelware, deutlich von diesen quittiert bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014.

 

Ob sich dieser Umgang ändern wird, ist zu hoffen. Vielleicht ergibt sich mindestens auf politischer Ebene eine neue offene (Streit-)Kultur, die sich in der Gemeinde zu einer neuen Kultur der Zusammengehörigkeit entwickeln könnte.

 

 

*)Haftungsausschluss für externe Links