Wimsheim im Schock

 Große Mengen an nitrosen Gasen bei Chemieunfall ausgetreten

Hatte die Bürgerinitiative mit ihren Warnungen doch recht?

Jetzt ist der Vorgeschmack einer Katastrophe da. War es menschliches Versagen, das alle technischen Sicherheitsmaßnahmen offensichtlich verpuffen ließ und zeigen uns damit ortsansässige Firmen die Gefahren für die Bevölkerung auf?

Diese Frage stellt sich nach dem Unfall am Donnerstag, den 12.11.2015 im Gewerbegebiet von Wimsheim.

 

Die Berichte dazu können in der regionalen und überregionalen Presse nachgelesen werden. Funk und Fernsehen berichteten über den Unfall. Evakuierungen waren danach notwendig, um Schaden von der Bevölkerung abzuhalten. Die Bevölkerung wurde mit Lautsprecherdurchsagen und im Rundfunk gebeten, Fenster und Türen zu schließen. Per Radiodurchsagen wurden die Autofahrer auf der A8 gebeten, Fenster und Lüftungen zu schließen.

 

Nach diesem schockierenden Unfall bei einer Firm in der Daimlerstrasse fühlt sich die Bürgerinitiative Wimsheim in ihrern jahrelangen Warnungen bestätigt:
Die Firma C.Hafner mit ihrer geplanten großflächigen Galvanik, sollte zum Schutz der Bevölkerung ihre vorgesehene Gekrätzveraschung mit der dazugehörigen Scheiderei nicht bauen.

Gift für Menschen, Tiere und Wald

Nitrose Gase, auch chemisch unter NOx bzw. unter dem Namen Stickoxide bekannt, sind seit dem VW-Skandal in aller Munde. Die Giftigkeit für den Menschen ist unstrittig, können diese doch zu Lungenödemen führen. So gefährlich, dass mehrere Stunden nach dem Unfall die Polizei im Ort noch immer die Bevölkerung aufforderte die Fenster zu schließen. NOx haben unsere Wälder mit saurem Regen geschädigt.

Das ist keine Panikmache, das ist Realität! Jetzt fragen wir uns:

  • Waren die Warnungen der BI so weit hergeholt?
  • Wie groß muss ein solcher Chemieunfall werden, dass diejenigen endlich aufwachen, die sich so vehement für ein Industriegebiet und für ein Unternehmen nach Störfallverordnung einsetzen?
  • Was sagen denn die Befürworter, wenn sie im Ernstfall selbst zu den Evakuierten zählen und ihre Gesundheit, sowie deren Familie und Haus betroffen sind?
  • Wo bleiben die Befürworter, wenn doch ein Störfall eintritt? Stehen diese dann zu ihrer Verantwortung?
  • Wann endlich werden die (Kommunal-)Politiker vernünftig und planen Wohnorte für die Menschen und nicht für die Industrie?
  • Wäre es nicht endlich an der Zeit, über die Änderung des Bebauungsplans Breitloh-West-II nachzudenken?
  • Wann endlich zeigen die Firmen so viel Verantwortung, dass sie sich mit Störfallbetrieben dort ansiedeln, wo Mensch und die zu schützende Umwelt sich nicht in unmittelbarer Nähe befinden?

Die BI war immer gegen ein Industriegebiet in Wimsheim. Industriegebiete sollten dort verbleiben, wo sie nicht zur unmittelbaren Gefahr für Bürger werden.

Die vielen genauen Recherchen und Untersuchungen der Bürgerinitiative aufgrund vorgelegter Gutachten haben deutlich gezeigt: Unsere Umwelt und Gesundheit verträgt nicht noch mehr Gefahrenpotential! Vermeiden wir die Gefahr! Vermeiden wir die Möglichkeit, uns gesundheitlich zu gefährden! Schützen wir unsere Lebensqualität!

Gekrätzveraschung ist Müllverbrennung – nicht nur technisch, sondern sie ist auch gesetzlich so eingeordnet.

Warum braucht ein Ort wie Wimsheim eine Müllverbrennung?

Bis zu 38 m hohe Schornsteine machen deutlich, dass Umweltverschmutzung in großem Stil erfolgt und Lebensqualität darunter leidet. Die BImschV[1] ist jedoch kein Garant dafür, dass technisches oder menschliches Versagen unmöglich wird.

Herr Dr. Reisert, wir wollen keine Gekrätzveraschung und keine Scheiderei in Wimsheim!

Wir wollen keinen Störfallbetrieb! Gegen menschliches Versagen haben auch Sie kein Rezept.

Bleiben Sie mit Ihrer Gekrätzveraschung und Ihrer Scheiderei dort, wo Sie schon lange Jahre veraschen und scheiden.

Der Unfall vom 12.11.15 sollte uns alle nachdenklich machen. „Gaswolke trieb von Wimsheim weg“ so die PZ am 14.11.15. Was wäre, wenn diese oder eine noch größere Gaswolke über Wimsheim gezogen wäre? NOx-Ausstoß ist meist durch menschliches Versagen verursacht. Bereits das, was von C.Hafner vom geplanten Vollausbau bereits besteht oder genehmigt ist, ist in diesem Sinne nach unserer Meinung bereits höchst gefährlich!

 

Keine Gekrätzveraschung und keine Scheiderei bei C.Hafner!

Die Bürgerinitiative Wimsheim sagt deutlich: Bis hierher und nicht weiter!



[1]    Bundesimmissionsschutzverordnung


 
 
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