Offener Brief einer Wimsheimer Familie an den Bürgermeister

Fam. Schleef Wenntalstraße 18 71299 Wimsheim

 

 

Bürgermeisteramt
z.Hd. Herr Weisbrich
Rathausstraße 1
71299 Wimsheim                                                                                           Wimsheim, den 16.9.2013

 

 

Unsere persönliche Bitte weiteren Schaden von der Wimsheimer Gemeinschaft abzuwenden

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Weisbrich,

vor fünf Jahren zogen wir hierher und haben uns in der Gemeinde sehr gut eingelebt.
Beruflich sind wir fest etabliert, tragen unseren Teil durch Steuerabgaben der Gemeinde bei. Insbesondere die Arbeit meiner Frau als sehr erfahrene und sehr anerkannte Tagesmutter ist wichtiger Bestandteil für unsere Gemeinde Wimsheim.
Investitionen in unser Haus, (Isolierung – Wärmeschutz, Dacheindeckung und auch eine Zisterne zu installieren) waren vorgesehen.

 

Wir, die Familie Schleef, Wenntalstraße 18 können die aktuelle Situation und die Handlungen der Gemeinde nicht mit unserm Verständnis über den Umgang mit den Bürgern der Gemeinde nachvollziehen. Dies betrifft die Ansiedlung der Firma Hafner. In diesem besonderen Fall bereitet uns
Ihre Art und Weise mit uns Bürgern umzugehen sehr große Sorgen.

 

Durch diese Art und Weise verlieren wir das Vertrauen in die Arbeit unserer Gemeinde. Dies jedoch ist unsere Basis für das Leben in der Gemeinde.
Aufgrund der bestehenden Situation, beabsichtigen wir zunächst nur die notwenigen Investitionen zu tätigen. Wir verzichten diesbezüglich, soweit möglich, darauf Gewerbe- und HandelsBetriebe der Wimsheimer Gemeinde in Anspruch zu nehmen, denn wir sehen, dass diese Betriebe sich mit der Situation zufrieden geben und das Vorgehen der Gemeinde unkommentiert hinnehmen. Somit müssen wir davon ausgehen, dass das aus unserer persönlichen Sicht derzeit ethisch und moralisch verwerfliche Verhalten der Gemeinde sich scheinbar im Gewerbe ähnlich verhält. Das
können und wollen wir in dieser Form nicht mittragen.

Wir denken, dass die allgemein im Umlauf befindliche Meinung des „Geschmäkles“ sicherlich eher unberechtigt ist. Wohl fragen wir uns aber, warum sich unsere Gemeindevertreter so intensiv dagegen wehren sich mit den Bürgern, deren Vertretung Sie Herr Bürgermeister und Sie liebe Gemeindevertreter übernommen haben, auseinander zusetzen. Sind wir Ihnen denn wirklich egal?

 

Derzeit vertrauen wir Ihnen nicht. Das jedoch ist schade, denn sie leisten an anderer Stelle unserer Meinung nach eine gute Gemeindearbeit.

 

Aus den genannten Gründen

  • … ziehen wir den Antrag auf Errichtung der Zisterne zurück, denn wir sind der Meinung, dass wir dieses Wasser zukünftig nicht zur Versorgung    
       unseres Obst- und Gemüseanbau nutzen können.
  • … wird meine Frau ihre Tätigkeit als Familienbesucherin in der Gemeinde Wimsheim nicht annehmen.

Diese Entscheidungen sehen wir als vorläufig an, denn wir sind überzeugt, dass sich Dinge auch positiv verändern können.

Da die Ansiedlung des Unternehmens Hafner aufgrund rechtlicher und noch nicht vollzogener Maßnahmen für uns offen ist, haben wir in den Außenanlagen jegliche Baumaßnahmen gestoppt. Der Ausgang der Situation ist maßgeblich für weitere Investitionen und unseren auf Dauer ausgerichteten Ansiedlung hier im Ort. Da unser Verbleib in der Gemeinde für die nächste 10 Jahre unabwendbar ist, werden wir uns darin engagieren die Zusammensetzung des nächsten Gemeinderats mitzubestimmen, ggf. auch mitzuwirken.

Die vielen guten Arbeiten und Entscheidungen die Sie, lieber Bürgermeister, und Sie liebe Gemeinderäte leisten und geleistet haben werden vollends überdeckt durch Ihre fortwährende Weigerung uns Bürger in das Thema Hafner angemessen einzubinden. Damit haben Sie in der Wimsheimer Gemeinschaft viel Schaden angerichtet aber auch im Ansehen in den anderen Nachbargemeinden. Es wird sicherlich eine herausfordernde Aufgabe des nächsten Gemeinderats sein, das Vertrauen vieler Bürger in den Gemeinderat wieder herzustellen. Das Vertrauen vieler Bürger in das Amt des Bürgermeisters wieder herzustellen, kann ein Gemeinderat leider nur bedingt.

 

Wir wünschen uns von Ihnen die Wiederherstellung des Dorffriedens und auch unseres eigenen Vertrauens in Ihre persönliche Arbeit. Die Bürgerinitiative hat hierzu eine Möglichkeit durch Zustimmung zum kassierenden Bürgerbegehren gegeben. Sollten Sie diesbezüglich rechtliche Bedenken haben, so ist Ihnen sicherlich bekannt dass Sie auch von sich aus eine Bürgerbefragung vollziehen können. Diese Bürgerbefragung verpflichtet Sie nicht zur Umsetzung. Es zeigt Ihnen und uns aber auf, ob es eine sehr deutliche Mehrheit für die eine oder andere Seite gibt, oder ob
sich sogar die Meinungen zu gleichen Teilen widerspiegeln. Und vor allem würde es aufzeigen, dass Sie sich wieder den Bürgern zuwenden!

 

Wir bitten Sie persönlich und von ganzem Herzen dem Bürgerbegehren zuzustimmen oder eine eigene Bürgerbefragung durchzuführen. Sollte sich auf diesem Bürgerbegehren oder der Bürgerbefragung eine Mehrheit der Bürger für die Ansiedlung der Fa. Hafner entscheiden, tragen wir diese Entscheidung gemeinsam mit allen anderen Wimsheimer Bürgern gerne mit. Auch wenn es wahrscheinlich nicht zur Fortsetzung unseres Gemüse und Obstanbaus führen würde, stärkt es unser Vertrauen und sicherlich auch das vieler anderer Mitbürger in die Arbeit der Gemeinde
auf ein angemessenes Maß.

 

Wir (Mirko und Anne Schleef) bitten Sie persönlich mit Ihrer Handlung und Ihrer Stimme um Unterstützung:
Bitte wenden Sie weiteren Schaden von der Wimsheimer Gemeinschaft ab.

 

Über Fragen und gerne auch eine direkte Antwort auf unser Schreiben würden wir uns sehr freuen,
denn wir möchten Ihre Handlungen gerne verstehen.

 

Mit freundlichem Gruß